Zusammenfassung der 9 Bauweisen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen neun Arten Ethernet umzusetzen. Die Namen dieser Arten setzen sich aus drei Teilen zusammen:

  • Bitrate z.B. 10 Mbit/s
  • ,,Base“ oder ,,Broad“
  • Maximale Distanz in 100 Metern bzw. die Übertragungstechnik: T für elektrisch, F für optisch

10Base5

Hierbei handelt es sich um eine maximale Bitrate von 10 Mbit/s und eine Übertragung im Basisband. Die Maximaldistanz beträgt 500 Meter. Es sollte von 100 Stationen pro Segment ausgegangen werden mit 1024 Stationen pro Netzwerk. Als Maximalabstand zwischen zwei Stationen ist von 2,5 Metern auszugehen. Die Länge des Transceiverkabels sollte 50 Meter nicht überschreiten. Maximal sollten zwei Repeater zwischen zwei Stationen genutzt werden. Die maximale Entfernung zwischen den Endpunkten sollte bei maximal 2800 Metern liegen.

10Base2

Diese Bauweise wird auch Thinwire-Ethernet genannt. Sie können mit Hilfe von Einzel- und Mehrportverstärkern mit Thickwire-Backbonenetzen kombiniert werden. Zu empfehlen ist der Kabeltyp RG58-IEEE 802.3. Die maximale Kabellänge sollte 185 Meter nicht übersteigen. Pro Segment werden 29 Stationen empfohlen mit einem Minimalabstand von mindestens einem halben Meter. Als Steckverbindung ist ein BNC- Stecker zu wählen.

10BaseT

10BaseT verfügt über verdrillte Aderpaare, welches eine sternförmige Kabellegung ermöglicht. So wird ein Umbruch des Buskabels bei Installation oder Entfernung vermieden. Dies erleichtert die Einrichtung, da Büroräume so bereits im Voraus verkabelt werden können. Meist werden 8fach-Twistedpair-Repeater dazu eingesetzt. Das Kabel setzt sich aus vier Drähten zusammen, von denen zwei jeweils verdrillt sind. Eine Abschirmung wird nicht vorgenommen. Die maximale Kabellänge sollte 100 Meter nicht überschreiten. Als Steckverbindung ist ein RJ45- Stecker zu wählen.

10BaseF

Der sternförmige Aufbau des 10BaseF ist vor allem bei der Überbrückung von mehreren Etagen in einem Bürogebäude hilfreich. Hindernisse wie ein ungleich verteiltes Potenzial oder die Entfernung zwischen dem Rechenzentrum und den anderen Büroräumen entfallen somit. Auch für Betriebe mit einer großen Menge elektrischer Anlagen oder welche sich in der Nähe von Starkstrombereichen wie Bahnanlagen befinden, ist diese Verkabelung zu empfehlen. Zur Kosteneinsparung wird häufig ein kleiner Hub installiert. Dieser übersetzt die 10BaseF Signale in 10BaseT Signale. So können die PCs in den Büroräumen über eine kurze 10BaseT Verbindung verbunden werden. Generell handelt es sich um LWL-Kabel, bestehend aus zwei Fasern. Unter Berücksichtigung der Netzausdehnung ist eine Kabellänge von bis zu 2000 Metern möglich. Es handelt sich um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung und einen ST-Stecker.

100BaseTX

Die Grundidee von 100Base-TX basiert auf der Nutzung von FDDI PMD, wobei das CSMA/CD-Verfahren auch weiterhin besteht. Hierbei werden die Daten über ein UTP-Kabel der Kategorie 5 übertragen. Auch hier gibt es zwei verdrillte Kabelpaare. Angewendet wird hierfür die 4B/5B-Codierung. Sie wird so angepasst, dass bei einem 5bit-Wort ein sogenannter Pegelwechsel für die Synchronisierung erfolgt. So kommt es zu einer Steigerung der Übertragungsrate auf 125 MHz. Durch eine MLT-Codierung lässt sich diese Frequenz auf 31,25 MHz vierteln. Die Kabellänge sollte 100 Meter nicht überschreiten. Als Stecker ist ein RJ-45 oder ein 9-poliger D-Sub zu empfehlen.

100BaseFX

Basierend auf dem FDDI- Standard nutzt 100BaseFX Gradientenfasern mit 50/125 µm oder 62,5/125 µm zur Übertragung der Daten. Dazu kommt noch ein LwL-Stecker mit zwei Fasern. Mögliche Bauformen sind ST-Stecker, SC-Stecker oder MIC-Stecker. Das Netz ist sternförmig aufgebaut. Die Kabellänge sollte ohne Repeater 412 Meter nicht überschreiten. Mit Repeater sind es circa 150 Meter. Ist ein Verbund zwischen zwei 100Base-FX-Brücken oder –Switches gewünscht, kann das LwL-Segment auf bis zu 2000 Meter erweitert werden. Es wird eine 4B/5B-Codierung und NRZ-I verwendet. Die Datenmenge beträgt 100 Mbit/s.

100BaseT4

Dieser Standard neigt zu Verschwendung, da nur zwei der vier vorhandenen Twisted-Pair-Kabel letztendlich genutzt werden. Dies macht beispielsweise ISDN-Telefonie über ein Kabel möglich. Diese Form der Nutzung ist jedoch nur noch sehr selten zu finden, weshalb alle Kabelpaar genutzt werden. Es werden stattdessen drei Kabelpaare angesprochen. Dies hat zur Folge, dass sich die Signalrate auf 33MHz vermindert. Das verbleibende Paar dient der Kollisionserkennung. Eine Übertragung ist jeweils nur in eine Richtung möglich. Vollduplex ist also nicht anwendbar.

1000BaseX

Auch hierbei werden LwL-Fasern zur Übertragung der Daten genutzt. Genauer gesagt werden sie über zwei separate Fasern geleitet. Eine Faser dient der Versendung, die andere dem Empfang. Dies ermöglicht eine Übermittlung in beide Richtungen gleichzeitig. Vollduplex ist also möglich. Zur Anwendung kommt die 8B/10B- Codierung, der Nachfolgegeneration der 4B/5B-Codierung. Zur Anwendung sollte hier ein Kupferkabel kommen. Die Kabellänge sollte 100 Meter von Punkt zu Punkt nicht überschreiten. Auch hier handelt es sich um eine sternförmige Konfiguration. Als Steckverbindung ist ein RJ45- Stecker zu wählen.

10GBASE-X

10GBASE-X ist die schnellste Stufe des Ethernets, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Je nach Umgebung kann es notwendig sein, andere Sender- und Empfänger -Module zu wählen. LWL-Kabel sind bei dieser Technik nur noch begrenzt anwendbar. Stattdessen bedient man sich die aus dem WAN-Bereich stammende Technik WDM (Wavelength Division Multiplex), welche mit FDM zu vergleichen ist. Die maximale Kabellänge hängt von Kabeltyp und PMD ab. Auch hier handelt es sich um eine sternförmig aufgebaute Konfiguration, welche am besten mit einem SC-Stecker oder einem MTRJ-Stecker korrespondiert.