Interbus

Das Netzwerk für Unternehmen

Interbus – Was ist das?

Interbus ist ein System zur seriellen Datenübertragung, das Daten zwischen verschiedenen Systemen transferiert, etwa zwischen Computern, und Kontrollern und das mit Aktoren und Sensoren verbunden ist, zum Beispiel zur Kontrolle der Temperatur an einer Maschine.

Es lassen sich ganze Fertigungsanlagen und übergeordnete Systeme schnell, sicher und einfach miteinander verbinden. Durch das Ringsystem sind alle Teilnehmer aktiv miteinander verbunden.

Das Interbus System wurde von Phoenix Contact entwickelt und steht seit 1987 zur Verfügung. Seit seiner Einführung auf der Hannovermesse ist es eines der führenden Feldbus Systeme, das dem europäischen Standard entspricht. Es ist ein offenes Netzwerksystem und wird daher von mehreren Herstellern vertrieben.

Wie funktioniert Interbus

Die serielle Feldbustechnik war revolutionär und hat die Vernetzung von Unternehmen deutlich erleichtert. Sie bietet eine schnelle, leicht zu handhabende Kommunikation und zeichnet sich durch eine geringe Störanfälligkeit aus. Maximal 512 Teilnehmer können partizipieren, und der letzte Teilnehmer schließt den Ring. So ist die Kreisstruktur stets gewährleistet, die jedoch immer anwenderfreundlich bleibt, da Teilnehmer jederzeit hinzugefügt oder entfernt werden können. Dass der Ring geschlossen ist, wird durch die Loopback Bitkombination gewährleistet, die den Kreislauf einmal durchquert und dem Master signalisiert, dass der Kreis geschlossen ist und alles einwandfrei funktioniert. Da jeder Teilnehmer durch zwei Busklemmen verbunden ist, ergibt sich physiklisch eine Baumstruktur, die ankommende und abgehende Signale ermöglicht, und die vom Master verarbeitet werden. Aktoren und Sensoren werden per loop vernetzt, sodass flexible, stabile und effiziente Netzwerke möglich sind.

Heute sind 17 Millionen Geräte weltweit installiert und die Technik damit weitgehend akzeptiert. Momentan sind mehr als 600 Betriebe daran beteiligt, Interbus in Kontrollsysteme umzusetzen, um es auf dem neuesten Stand der Technik zu halten.

Weiterhin sind Feldbustechnologien im Wandel, und der Trend zeigt in Richtung Ethernet Technologie. Daher wurde und wird an einem Konzept gearbeitet, die beiden Technologien miteinander zu verbinden, um damit eine optimale, moderne Vernetzung zu ermöglichen.

Interbus – die Vorteile

Interbus läuft auf einer Übertragungsrate von 500kBit/s; Abzweig- Busklemmen ermöglichen ein Subnetzwerk, und durch Koppelelemente greifen Störungen nicht von einem Netzwerk auf das andere über. Dies trägt zur Stabilität des Systems bei. Von der Busklemme, die an den Fernbus angeschlossen wird, zweigen die Lokalbusse ab und unterteilen damit das Netzwerk. Diese Bereiche können dann unabhängig voneinander ab- und angeschaltet werden. Die Adressierung erfolgt automatisch, sodass eine zeitaufwendige Kalibrierung entfällt. Dies erleichtert ebenfalls die Wartung und fördert eine reibungslose Umstellung auf das serielle Bussystem. Fehler bei der Installation sind ein Hauptgrund dafür, warum es immer wieder zu Störungen in Netzwerken kommt. Dies wird durch die automatische Installation und die sofortige Diagnose des Systems vermieden.

Elemente des Interbus

Das Geheimnis eines funktionierenden Netzwerks ist die Kommunikation seiner Bestandteile. Ein wichtiges Element des Interbus hierzu ist der Fernbus, der die Stromversorgung sicherstellt und eine Distanz von 400m zwischen zwei Teilnehmern ermöglicht. Am Lokalbus sind Busklemmen angebracht, die ein Zweignetzwerk mit dem Hauptnetzwerk verbinden. Er lässt sich separat abschalten, lässt jedoch keine weitere Verzweigung mehr zu. Der Interbus Loop, der Aktoren und Sensoren in das Netzwerk integriert, erlaubt eine Distanz von bis zu 20m zwischen zwei Teilnehmern. An dieser Stelle wird die Ringstruktur nun auch physisch. All diese Elemente fungieren als Slave gegenüber einen am Fernbus angeschlossenen Master, der auch Anschaltbaugruppe genannt wird.

Interbus – Diagnose mit CMD

Zur Kontrolle und Diagnose wurde CMD entwickelt (Configuration Monitoring Diagnostic). Es ist nützlich in allen Bereichen des Interbus Betriebs: In der Projektplanungsphase kann anhand von CMD die Anlage mit allen Programmadressen konfiguriert werden. Während des Betriebs lässt sich die Anschaltbaugruppe per CMD warten und bedienen ebenso wie die Teilanlagen kontrollieren. Die von CMD erfassten Daten werden zentral gespeichert und stehen damit allen Teilnehmern zur Verfügung. CMD erleichtert damit spürbar das Arbeiten mit Interbus und ermöglicht einen reibungslosen Betrieb.

Bei einem Fehler eines Teilnehmers oder einem Kurzschluss funktioniert das Netzwerk bis zur Fehlerstelle. Dies macht es einfach, die Fehlerstelle zu lokaliseren und ermöglicht eine schnelle Behebung des Problems. Bei Übertragungspausen werden die Teilnehmer in einen sicheren Ruhezustand versetzt. Dies bewirkt, dass die Teilnehmer auch bei einer Störung in diesen sicheren Ruhezustand versetzt werden, weshalb eine Störung keine bleibenden Schäden hinterlässt. Der Master kann jedoch den Ring aufrechterhalten, sodass das Netzwerk ganz normal weiterbesteht, während das Problem des ausgefallenen Teilnehmers behoben werden kann. Des Weiteren bietet Interbus eine statistische Auswertung von Fehlern und Störungen. Anhand dieser lassen sich Verschleißerscheinungen erkennen und beheben, bevor ein größeres Problem auftritt. Am Fernbus ist ein Diagnosedisplay installiert, und am Computer lässt sich durch CMD das System überprüfen. All diese Elemente machen die Wartung des Systems einfach und eine lange Nutzungsdauer möglich.