Industrielle Kommunikation

Feldbus und Ethernet für mehr Leistung in der Automatisierung

Unter Kommunikation versteht man zunächst den Austausch von Informationen zwischen zwei oder mehreren Parteien. Hierfür werden die Informationen von der einen Partei zu einer nächsten übertragen, die diese dann aufnimmt, verarbeitet und je nach Relevant speichert oder verwirft. Kommt nun die Komponente der Industrie hinzu, sodass man von Industrielle Kommunikation sprechen kann, ist die Definition weitaus schwieriger, auch wenngleich der Zweck, nämlich der Datenübermittlung zwischen Geräten eines Systems, von vornherein klar formuliert ist. Eine wirkliche Erläuterung dieser Begrifflichkeit zeigt sich meist erst durch die Auflistung der Funktionen dieser Kommunikation. Auch ein Vergleich zur bisherigen Vorgehensweise, nämlich der Verkabelung, erleichtert den Einstieg in diese weitumfassende Thematik.

Die Vorteile der industriellen Kommunikation

Der Vorteil, welcher die Nutzung industrieller Netzwerke im Gegensatz zu der bisherigen Verkabelung vorweisen kann, ist schnell gefunden: So wird durch die Modernisierung die Möglichkeit gegeben erhebliche Mengen an Geldern einzusparen und die Kosten herabzusenken. Darüber hinaus bietet die Kommunikation über industrielle Einheiten noch Vorteile bei der Funktionalität. Allerdings unterscheidet sich das Mittel zum Bereich Industrielle Kommunikation stark nach dem Einsatzort. So wird bei der bürointernen Verständigung meist mit Systemen gearbeitet die auf dem Ethernet TCP/IP Standard basieren, wohingegen bei der Automatisierungstechnik zahlreiche Kommunikationssysteme verwendet werden, die untereinander allerdings miteinander kompatibel sind. Unabhängig davon, in welchem Bereich es notwendig ist, für eine zügige und ungehemmte Kommunikation zu sorgen, lässt sich doch in den letzten Jahren ein Anstieg der verwendeten industriellen Netzwerke notieren. Besonders die Komponente des Industrial Ethernet zeigt einen Aufwärtstrend basierend auf dem Ausbau der Automobilindustrie. In solchen Branchen, die mittels hochleistungsstarker Technologie gesteuert wird, findet sich die Industrielle Kommunikation anhand von Beispielen aus Bereichen wie dem serienmäßigen Maschinenbau. Trotz aller Modernisierung und Spezifizierung ist es vorwiegend der Feldbus der auch im Bereich Industrielle Kommunikation ein wichtiges Bindeglied darstellt.

Informationen über die Trendentwicklung aus dem Jahre 2010 zeigte beispielsweise ein Wachstum von 50% im Vergleich zu den Werten aus dem vorangegangenen Jahr. Die Entwicklung konnte sowohl für das Industrial Ethernet, als auch für die Feldbusse vermerkt werden. Bei den Netzwerken waren es hierbei vorwiegend Modbus-TCP, EtherCAT und EtherNet/IP, sowie das PROFINET, welche einen Zuwachs verbuchen konnten. Bei den Feldbussen hingegen handelte es sich um PROFIBUS, den CC-Link oder auch das DeviceNet, bei denen ein Anstieg zu besichtigen war. Auch nach über zwei Jahren ist dieser Trend nicht abgebrochen, auch wenn dennoch der während der 90er prognostizierte Übergang von den installierten Feldbusknoten auf die des Ethernet wesentlich langsamer vonstattengeht als ursprünglich erwartet und erhofft. Somit bietet der Einsatz des Mediums „Industrielle Kommunikation“ nach oben hin allerdings noch hinreichend Spielraum und Platz für Ausbreitungen. Denn was die Modernisierung der Netzwerke mit sich bringt sind zusätzliche Funktionen:

  • Energiekontrolle- Die Senkung der Betriebskosten, gerade in Bereichen mit komplexen Anlagen, durch die Steuerung der Energie und deren Kontrolle ist ein Vorteil des Industrial Ethernet und somit des Bereichs „Industrielle Kommunikation“. So können über die Speicherprogrammierbare Steuerung, die SPS, die Funktionen aller Bestandteile eines komplexen Automatisierungssystems gesteuert werden, was dazu führt, dass Betriebskosten eingespart werden.
  • E/A-Signale-die Industrielle Kommunikation in Form des Industrial Ethernet schafft es E/A-Signale im Jetzt zu versenden. Es wird also eine Übertragung in Echtzeit ermöglicht, was auch als „Real-Time-Ethernet“ definiert ist. Ein und dasselbe Kabel schafft es zudem noch Daten aus der Informationstechnik, wie zum Beispiel Dateien, Vermerke zu Webseiten oder auch E-Mails und deren Inhalt, zu übermitteln. Auch hier zeigt sich der positive Effekt auf die Kostenminimierung bei umfangreichen Anlagen.

Die Industrielle Kommunikation als Grundstein für die kosteneffiziente Moderne

Die Thematik „Industrielle Kommunikation“ ist eine ebenso weitläufige und breitgefächerte, wie es die allgemeine Bezeichnung für diesen Bereich der Technik vermuten lässt. Das Spezielle an dieser Form der Verständigung, die besonders seit der notwendigen Modernisierung zahlreicher Betriebszweige einen deutlichen Ausbau vorweisen kann, ist die Rückbesinnung auf bereits Bewährtes, um auf dieser Grundlage eine Spezifizierung und einen Fortschritt zu bewirken. So macht sich die Industrielle Kommunikation in all ihren Facetten bereits festgelegte Standards zu Nutzen und ermöglicht eine Optimierung gerade dieser und somit die Möglichkeit zur Findung einer neuen, verbesserten Norm im Bereich der Kommunikationstechnik. Durch die Nutzung dieser Standards wird eine Basis geschaffen, auf welcher leistungsstarke Netze zur Datenübertragung verwirklicht werden können, die diese Performance auch durchgängig erbringen. Dies bringt den entscheidenden Vorteil der Kostenminimierung, da durch eine simple Anbindung eines einzigen Sensors, alle Geräte miteinander kommunizieren können und nicht einzelne Kabel wie zu vergangener Zeit vonnöten sind, um einen Arbeitsprozess zu realisieren. Auch die Erfassung aller Daten innerhalb eines Systems wird somit erleichtert, sodass die Industrielle Kommunikation letztlich den Gewinn der Integration der Gesamtheit aller unternehmenstechnischen Bereiche mit sich bringt.