Bati-Bus

Feldbus für die Gebäudeautomatisierung

BatiBus – was ist das?

Die Gebäudeautomatisierung ist ein komplexer Bereich der Technik, der neben dem Einsatz konventioneller industrieller Systeme zur Kommunikation auch andere Methoden, wie die des BatiBus bedarf. Eingeführt wurde dieses zunächst im Jahre 1989, doch in der Vermarktung befindet es sich, dank der Ablösung durch KNX, mittlerweile nicht mehr. Die Grundlage, die der BatiBus allerdings bildete ist unumstößlich. So handelt es sich hier von der Definition her, um ein Konzept des offenen Feldbusses, der bei Gebäuden und Wohnungen dafür Sorge trägt, dass die Komponenten der Sensoren, Aktoren und sonstigen Feldgeräte untereinander kommunikationsfähig sind. Zu den Einsatzorten dieses Protokolls galten somit Systeme aus der Klima-und Lüftungstechnik, sowie auch der Beleuchtungs-und Lichttechnik. Nicht zuletzt fand sich das Protokoll auch bei der Sicherheits-und Alarmtechnik. Funktionell bestand dieses Konzept lediglich aus einem TP-Kabel, welches durch das gesamte Gebäude führte und mittels der entsprechenden Topologie auch die Sensoren bediente. Die Arbeitsweise beim teilt sich grundlegend in zwei Abschnitte

  • Zugangsverfahren- der Einstieg bei diesem Protokoll läuft über CSMA/CA. Dieses Verfahren ermöglicht es, das eine jede Station dazu befähigt ist, Zugang auf das Medium, welches die Übertragung steuert, zu nehmen. Dies kann allerdings nur geschehen, solange keine andere Station innerhalb des Systems den Zugriff vornimmt.
  • Doppeladerleitungen und Topologien- diese Abschnitte des BatiBus sind in mehrere Segmente unterteilt. Die Topologien können hierbei einer Sternstruktur, Ringstruktur, Linienstruktur oder Baumstruktur entsprechen, welche alle den Nutzen eines einfachen und kostengünstigen Schemas vorweisen. Die Segmente besitzen jeweils ein Netzteil. Dieses dient der Versorgung aller Netzwerknoten, sodass insgesamt 15 Volt und 150 Milliampere in die Leitungen eingespeist werden. Die Netzwerkknoten werden wiederum über eine der möglichen 240 nummerischen Adressen konfiguriert. Somit gibt es 240 verschiedene Wege, um eine Verbindung zu dem Netzwerkknoten aufzunehmen. Hinzu kommt die Möglichkeit, weitere sechszehn Adressen zu konfigurieren, die für Gruppenzuweisungen verantwortlich sind. Über diese Adressen sind dann alle Knoten, die sich innerhalb einer Gruppierung befinden, erreichbar. Zweck der Netzwerkknoten beim BatiBus ist die Kontrolle des Datenflusses, sowie die Vermeidung zusammenstoßender Daten via CSMA/CA. Die Doppelleitungen sind zweiadrig und weisen eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit der Daten von 4,8 kBit/s auf.

BatiBus – Erweiterungsmöglichkeiten und Bedeutung

Dass das offene Feldbuskonzept mag auf den ersten Blick und der allgemeinen Beschäftigung mit diesem Thema verwundern. Denn durch die Topologie und die Einfachheit der Verkabelung konnten Kosten minimiert werden. Auch war eine Erweiterung des BatiBus absolut kein Problem. So hatte jede Station des Protokolls bereits eine eigene Adresse, über welche sie identifiziert werden konnte und erreichbar war. Ausbaufähig war dies durch das simple Hinzufügen weiterer Stationen, die bei Nicht-Bedarf auch jederzeit sich wieder entfernen werden ließen. Zudem galt der BatiBus auch durch die Festlegung als Standard durch den CENELEC als eine europäische Norm und ist es, trotz der Ablöse durch den Nachfolger KNX, auch heute noch. International wurde das Protokoll unter der ISO/IEC-Norm standarisiert, als JTC1/SC25. Darüber hinaus gibt es bezüglich dieser Technik einen BCI-Club, der mittlerweile über achtzig Mitglieder aus den unterschiedlichsten Ländern beherbergt.

Das Kürzel BCI steht hierbei stellvertretend für „BatiBus Club International“, der 1989 von den Firmen gegründet wurde, welche diese Form des Protokolls verwenden. So finden sich an dieser Stelle Unternehmen aus den Branchen der Klima-und Heizungstechnik, sowie der Automatisierungstechnik und der Beleuchtungs-und Installationstechnik. All diese Zweige der Informationstechnik und industriellen Kommunikation bedient der BatiBus.

Dem BCI-Club gehören über 80 Mitglieder aus verschiedenen Ländern an, so u.a. Unternehmen aus der Klima- und Heizungstechnik, der Beleuchtungs- und Installationstechnik und der Automatisierungstechnik.Dennoch ist die Weiterentwicklung sinnbringend und auch notwendig. Entworfen wurde das BatiBus einst unter anderem von Merlin Gerin, Airelec und Landis & Gyr. Es sollte einer der ersten Feldbusse sein, die einen Zweck bei der Gebäudeautomation bringen. Abgelöst wurde er, wie auch die Feldbusse EIB und EHS, von KNX. Auch wenn die Vermarktung des ursprünglichen Protokolls dadurch beendet wurde, so findet es sich natürlich innerhalb seines Nachfolgers wieder. Denn der KNX, welcher auch ein Feldbus zur Gebäudeautomation ist, ist der mittlerweile festgelegte Standard für die Anwendungen innerhalb der kommerziellen Gebäudeautomation und des Wohnbau-Marktes. So wurde dieser Nachfolger ab dem Jahre 1996 durch den BCI, die EIBA (European Installation Bus Association) und die EHSA (European Home System Association) diskutiert und letztlich im Jahre 2002 als fertige Spezifikation vorgestellt. Das Hauptziel war es, einen Feldbus zu entwickeln, der einen höheren Komfort mit entsprechend höherer Flexibilität mit sich bringt, was der KNX auch schafft. Denn technisch gesehen wurde KNX durch eine Erweiterung am EIB mittels eines neuen Konfigurationsmechanismus und eines neuen Übertragungsmediums entwickelt, welche ursprünglich für BatiBus und EHS beanstandet waren. Dadurch ist KNX immer noch mit EIB zu verbinden und das ursprüngliche Protokoll wurde zu einem Feldbus, der die Rolle als Basis einnimmt, um anderen Protokollen Fortschritt zu bringen.